Presseberichte 2021

Was können wir noch, außer Autos lackieren?

Weniger Unfälle dank Corona

Seit 20 Jahren wissen Personen im Großraum Marktheide: Bei kleinen Parkremplern aber auch bei großen Unfallschäden geht man „besser gleich zu Schleich“. Dementsprechend lief die Autolackiererei Schleich gut, die Pläne für einen neuen, größeren Standort liefen auf Hochtouren. Doch dann kam Corona und brachte alles durcheinander: Weniger Menschen waren unterwegs und somit wurden weniger Unfälle verursacht. Eigentlich eine tolle Entwicklung, doch für die Firma Schleich bedeutete dies weniger Aufträge und Umsatz. Hinzu kam, dass die Kundinnen und Kunden massiv verunsichert waren:

Muss ich unbedingt jetzt mein Auto in die Werkstatt bringen? Hat sie überhaupt offen und wenn ja, zu welchen Bedingungen? Ist das nicht ein vermeidbares Infektionsrisiko? Kann ich die Ausbesserung nicht auch aufschieben? Eigentlich brauche ich das Auto gerade eh nicht so dringend…

„Was können wir noch?“

Bei den Schleichs sorgten die Folgen der Corona-Pandemie für Sorgen und schlaflose Nächte. Zwar war dem Unternehmerpaar sofort klar, dass gehandelt werden musste, aber wie? In den zwanzig Jahren der Autolackiererei gab es keine vergleichbare Krise, an der man sich hätte orientieren können. Die Fördermittel wären auf Grund der hohen Fixkosten nur ein Tropfen auf den heißen Stein, das würde das Unternehmen nicht durch die Pandemie bringen. Deshalb fragte Daniela Schleich sich immer wieder „Was können wir noch, außer Autos lackieren?“. Dabei ging es ihr nicht um große Gewinne, sondern darum, ihre Werkstatt auszulasten, die Mitarbeitenden in Beschäftigung zu halten und alles am Laufen zu halten.

Aus der Not heraus zum neuen Geschäftsfeld

Die Antwort auf ihre Frage fand Frau Schleich schlussendlich im Auftragsbuch: Mehrere Stunden ging sie ungewöhnliche Anfragen und Aufträge durch. Mal wollte jemand eine Kunststoffvase lackiert bekommen, mal ein Hoftor, Teile eines Oldtimers… Kann man daraus etwas machen? Ja! Zwischen all den Anfragen fand sie schließlich einige Lackierarbeiten, die den Umsatz halten könnten: Das Lackieren von Küchen, Bädern, Heizkörpern und Co.! Zwar würde niemand den Unfallschadenspezialist mit solchen Lackierarbeiten in Verbindung bringen, doch das ließ sich mittels Social Media schnell ändern. Nach einigen Posts auf Facebook und Instagram kamen die ersten Aufträge rein, waren doch alle zu Hause und damit beschäftigt, das eigene Heim zu verschönern. Bei vielen blieb außerdem Geld für Renovierungen hängen, da der Jahresurlaub ausfiel. Mit den ersten Auftragsarbeiten abseits von Autos warb Daniela Schleich direkt weiter und generierte so schnell weitere Aufträge, auch in pandemiebedingt leerstehenden Büros und Firmen.

Glück im Unglück

Die vorausschauende und aktive Art der Unternehmerin sorgte dafür, dass die Werkstatt trotz der Krise ausgelastet war. Da außerdem viele Sorgen und Ängste zum Glück nicht eintraten, geht es der Autolackiererei Schleich nach über einem Jahr Krise gut: Sie mussten niemanden entlassen, niemanden in Kurzarbeit schicken und auch keine Unterstützungshilfen annehmen. Dass die Auftragsbücher wieder gefüllt sind, schreibt sie auch dem Standort zu: Im ländlichen Raum ist man stärker auf sein Auto angewiesen als in der Stadt. Da können Reparaturen nicht ewig aufgeschoben werden. Außerdem seien sie als Werkstatt breit aufgestellt, was ihnen jetzt zu Gute kommt. Bei einem Kollegen in der Stadt, der auf Firmenflotten spezialisiert ist, sieht das beispielsweise anders aus.

Ein Jahr mit Corona – Rück- und Ausblick

Auf die Frage, ob sie rückblickend etwas anders machen würde, kommt ein klares „Nein“. Zwar habe sich die Unternehmerin viel Arbeit ins Haus geholt, weil sie sich auf alle Eventualitäten vorbereitet hat. Aber das würde sie jederzeit wieder so machen. Lieber ist sie vorbereitet und schöpft alle Optionen aus, als später das Nachsehen zu haben. Auch jetzt ist sie noch in „Lauerstellung“, schließlich ist die Corona-Krise noch nicht vorbei und die Erfahrung, wie schnell alles anders sein kann, ist noch präsent.

Vieles von dem, was die Pandemie mit sich gebracht hat, wird auch bleiben. Teile des Hygienekonzepts werden beispielsweise beibehalten. Aber auch das Homeoffice, das sich Daniela Schleich aus der Not heraus während der Quarantäne eingerichtet hat, möchte sie nicht mehr missen. Ob das Geschäft mit den Lackierarbeiten in Haus und Büro fester Bestandteil des Unternehmens wird, bleibt offen. Sobald die Firma umgezogen ist, wäre immerhin eine Werkstatt dafür frei….„Besser gleich zu Schleich“-auch wenn es um die Küche, das Bad oder die Heizkörper geht.

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